Bauers Depeschen


Samstag, 06. April 2013, 1085. Depesche

UNTERGANG: Stuttgarter Kickers - Rot-Weiß Erfurt 0:1



(Kickers-Trainer Gerd Dais ist am Sonntag entlassen worden. In der Winterpause hatte man bereits Trainer Dirk Schuster gefeuert - es geht nichts über eine kompetente Vereinsführung. Neuer Chefcoach ist übrigens MASSIMO MORALES)



FLANEURSALON

Im THEATER RAMPE - so langsam wird es Zeit ...

Bald kommt die Sonne, und dann ist es so weit: Flaneursalon im Theater Rampe. Als kleine Geste zum bevorstehenden Abschied von Rampe-Intendantin Eva Hosemann, die das Theater im Zahnradbahnhof in der Filderstraße geprägt hat, machen wir am Freitag, 17. Mai, unser Familienfest. Der Entertainer Roland Baisch tritt mit seinem Sohn Sam auf, Sam singt Songs zur Gitarre, und unser Sänger/Songschreiber Zam Helga bringt seine Tochter Ella Estrella Tischa mit - auch sie eine hoch talentierte Sängerin. Ergänzt wird der Flaneursalon-Clan von dem fantastischen Rapper Toba Borke und seinem virtuosen Beatboxer Pheel. Beginn ist um 20 Uhr. INFOS UND VORVERKAUF



DAS LIED DES TAGES  



BERUFSGÄRTNER SCHROEDERS GAST-DEPESCHE

findet man rechts im Archiv beim Klick auf den 05. 04.



Die aktuelle StN-Kolumne:



KEIN STUTTGARTER

Es gibt Menschen mit einem fotografischen Gedächtnis. Sie speichern Bilder im Hirn, eine Art Kopfkino. Ich trage mein fotogra­fisches Gedächtnis in meinem Hosensack herum. Ein ­Taschentelefon. Weil ich keine Lust habe, alle wichtigen Botschaften der Stadt in mein Notizbuch zu kritzeln, knipse ich sie mit meinem T­aschentelefon. Leider vergesse ich oft mein fotografisches Gedächtnis und erinnere mich zu spät daran, was ich beim Herum­gehen erbeutet habe.

Neulich wartete ich in der S-Bahnstation Stadtmitte auf einen Zug Richtung Vaihingen. Der Bahnhof Stadtmitte ist eine merkwürdige Unterwelt. Geldautomat. Verpflegungskiosk. Feuerlöscher. Daneben ein sechseckiger Glaskasten, in dem ein Bahn-Mitarbeiter mit blauer Weste und roter Krawatte Bildschirme kontrolliert. Wer ihn um Hilfe bitten will, muss eine Sprech­anlage bedienen. Falls es nicht zu spät ist.

Der Zug kam lange nicht. Eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher teilte mit, aufgrund „polizeilicher Ermittlungen“ gebe es Verspätung. Immer wenn die Polizei an den Gleisen ermittelt, bedeutet das nichts ­Gutes. Man fühlt sich schlecht nach dieser Nachricht, achtundsechzig Treppenstufen unter dem Tageslicht. Ohnehin ist das ­April-Licht in diesem Jahr sehr düster.

Bevor ich ­hinaufstieg zur Calwer Passage (die nächste Depression, diesmal in der Leere), hatte ich meine Telefon-Bilder gesichtet. Das Foto von dem Schild zwischen den leeren Bänken und ­Tischen einer Spaghetti-Kneipe in der immer etwas fettigen Marienstraße. Aufschrift: „Terrasse nur für Gäste im Pasta Baby – Döner etc. ver­boten!“ Basta, Baby. In diese internationale Affäre mische ich mich nicht ein.

Ich entdeckte ein anderes Bild von einem Plakat, geknipst an einem Baum in der Stitzenburgstraße: „Geführter Spaziergang durch Klein-Jerusalem“. Die Tour findet bereits an diesem Samstag statt, Start ist morgens um zehn neben der Bäckerei Frank, Ecke Stitzenburg-/Wächterstraße. Der Kommunikationsexperte Klaus Steinke führt im Auftrag der Ludwig-Hofacker­Gemeinde durch das Stuttgart-Viertel, das die Leute früher „Klein-Jerusalem“ nannten. Nach der Bebauung des Stitzenburghügels Ende des 19. Jahrhunderts wohnten im Quartier viele jüdische Bürger. Der Spaziergang erinnert an die von den Nazis verschleppten und ermordeten Juden – und informiert über die Aktion „Stolpersteine in Stuttgart“, die vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde.

Achtzig Jahre nach Hitlers „Ermächtigungsgesetz“ finden überall in der Stadt Veranstaltungen in Erinnerung an 1933 statt. Am Donnerstag,11. April, ­beginnt mit einer Ringvorlesung an der Uni die umfassende Reihe zum Gedenken an die Bücherverbrennung der Nazis; das war am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz. Initiator der ­Aktion ist die Initiative Die Anstifter.

Zu den verbrannten Werken gehörten auch Bücher des Dichters Joachim Ringelnatz, einst gefeierter Gast auf Stuttgarts Varietébühnen. Ringelnatz hat seiner Lieblingsstadt das ­Gedicht „Stuttgarts Wein- und Bäckerstübchen“ gewidmet; die letzte der vier Strophen gefällt mir besonders: „Setzte mich so ganz ­bescheiden hin / Und vergaß auch nicht, sehr laut zu grüßen. / Dennoch ließen Blicke mich leicht büßen, / Dass ich kein Stuttgarter bin.“



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