Bauers Depeschen


Dienstag, 18. März 2014, 1261. Depesche



------------------------------------------------------------------------------------------------------





HEUTE LESUNG MIT LIEDERN IM CAFE WEISS:

ES SIND NOCH PLÄTZE FREI

Klaus Bittermann, Berliner Verleger (Edition Tiamat) und Autor ("Alles schick in Kreuzberg"), ist an diesem Dienstag, 18. März, mein Gast in der Reihe "Die Papiertiger" im Café Weiß. Der Leseabend mit Liedern von Roland Baisch & The White Tigers beginnt um 19.30 Uhr. Eintritt frei. Es sind noch Plätze frei, Reservierungen (ab 18 Uhr): 07 11/24 41 21.



FLANEURSALON IM LAB

Am Mittwoch, 28. Mai 2014, 20 Uhr: Der Flaneursalon gastiert endlich in Stuttgarts ältestem Live-Club, im LABORATORIUM im Osten. Mit Stefan Hiss & Freunden, Dacia Bridges & Uwe Metzler (g), Roland Baisch.



Der Klick zum

LIED DES TAGES



Die aktuelle StN-Kolumne:



DER STEIN GOTTES

Seit zwanzig Jahren ist S 21 eine Fehl­planung, und jetzt haben wir das Desaster: Ins Milaneo, Stuttgarts neue Einkaufs­kaserne mit Berlusconis Fußballklub im Namen, wird entgegen aller Freudenpropaganda kein Laden der Computerfirma Apple einziehen. Der Kessel wird somit endgültig vom Weltmarkt abgehängt, und das trotz der interkontinentalen ­Anschlüsse an Ulm, Bratislava und die Filder. Diese bedrohliche Entwicklung spiegelt auch der zweitletzte Bundesliga-Tabellenplatz knapp vor der aufstrebenden Niedersachsen-Metropole Braunschweig. Dies bitte ich zu bedenken, wenn die Manager von der Deutschen Bahn und ihre Lobbyisten von der Landesregierung die „Sprechklausel“ ziehen, um noch mehr Milliarden für S 21 zu verteilen.

In Amerika gibt es einen schönen Brauch: Wenn der Familienrat tagt, reicht man ein Kissen herum. Wer es bekommt, darf reden. Kann mir denken, was man sich im Sprechklausel-Klan zuschiebt. Einen Lachsack.

Sollte bei dieser Zockerei mit Steuergeld versehentlich einer im Knast landen, bitte ich allseits um Respekt. Es geht um unsere „Zukunft“. Nicht umsonst nennt man die Devisen-Dinger, mit denen auch der bayerische Fußball-Papst spekulierte, „Futures“. Wenn es ums Profitmachen geht, heißen fast alle Investoren-Spielsachen „Zukunft“. Das hat mit dem menschlichen Gehirn zu tun. Aus der Psychologie weiß man, dass unsere Hirnspeicher nicht – wie viele glauben – vorwiegend mit Exposés aus der Gegenwart und der Vergangenheit gefüllt sind. Im Kopf lagern zum allergrößten Teil Gedanken an die Zukunft. Grund dafür ist die Existenzangst. Deshalb verspricht man uns an jedem größeren Bauloch „Zukunft“ .

Zeit für die gute Nachricht: Der lange geschlossene Zeitungskiosk mit integrierter Brezeltheke am Bahnhof Möhringen ist wieder geöffnet. Mit Blick auf die Konkurrenz Braunschweig haben wir also urbane Qualität zurückgewonnen.

Wissen Sie, was ich am liebsten mache? In der Stadt herumgehen und nach Botschaften an Hauswänden suchen, nach kleinen Geschichten. Nicht lange her, da sah ich an einer Bruchbude in St. Pauli diese schöne Tafel: „Zur Kuhwerder Fähre. Bis 1971 legendäre Seemannskneipe, Filmkulisse, Ankerplatz für Matrosen und Künstler. Hinter der Theke stand 40 Jahre lang Hermine Brutschin-Hansen . . . “ Diese Tafel habe ich mit meinem Apple-Taschentelefon geknipst. Auch bei uns gäbe es einige Wirte mit Tafeln zu ehren; ich bitte um Vorschläge.

Ich ging durch die Wiener Straße in Feuerbach und sah ein Schild an der Bismarckschule. Bismarck war kein berühmter Schankwirt, doch ein bekannter Spieler und Säufer, dem Stuttgart außer der Feuerbacher Schule einen Platz, eine Straße und einen Turm gewidmet hat. Die Schule wurde 1904 erbaut, im Ersten Weltkrieg diente sie als Kaserne und Lazarett, 1920 hat man auf ihrer Plattform ein Luftbad, wenig später im Erdgeschoss eine richtige Badeanstalt eingerichtet. Liest man das, erkennt man den Niedergang des heutigen Schulsystems. Es geht auch ohne Anstalt baden.

Beim Stichwort Bismarck fällt mir ein, wie ich vor dem Hamburger Michel im Antiquariat Pabel ein Buch fand mit dem Titel „Stuttgart“, erschienen 1958. Darin schildert Paul Bonatz in einem Aufsatz über den Stuttgarter Bahnhof, wie er wegen der deutschen Reparationsleistungen nach dem Ersten Weltkrieg mit wenig Stahl und viel Holz bauen musste. Und er erzählt vom 22. November 1942, als bei einem Luftangriff der Alliierten die hölzernen Bahnsteigdächer zwanzig Jahre nach der Eröffnung in Flammen aufgingen: „Ich sah von meinem Haus am Bismarckturm nur die große Rauchwolke und eilte noch während des Alarms hinunter. Es war das größte Flammenmeer, das ich je sah, die ganze Fläche 200 mal 160 Meter brannte auf einmal lichterloh. Und durch Flammen und Wolken von Rauch, angestrahlt und wieder in Dunkel gehüllt, sah man ernst und ruhig den steinernen Turm danebenstehen, – so als möchte er sagen: ,Ich bin aus Stein, Gottes edelstem Baustoff.‘“ Gott schütze ihn.



BEITRÄGE schreiben im LESERSALON (bitte anklicken)



FRIENDLY FIRE:

NACHDENKSEITEN

INDYMEDIA

BLICK NACH RECHTS

INDYMEDIA

FlUEGEL TV

RAILOMOTIVE

EDITION TIAMAT BERLIN

Bittermanns Fußball-Kolumne Blutgrätsche

VINCENT KLINK

KESSEL.TV

GLANZ & ELEND

 

Auswahl

27.08.2022

24.08.2022

22.08.2022
17.08.2022

14.08.2022

10.08.2022
07.08.2022

06.08.2022


Depeschen 2281 - 2310

Depeschen 2251 - 2280

Depeschen 2221 - 2250

Depeschen 2191 - 2220

Depeschen 2161 - 2190

Depeschen 2131 - 2160

Depeschen 2101 - 2130

Depeschen 2071 - 2100

Depeschen 2041 - 2070

Depeschen 2011 - 2040

Depeschen 1981 - 2010

Depeschen 1951 - 1980

Depeschen 1921 - 1950

Depeschen 1891 - 1920

Depeschen 1861 - 1890

Depeschen 1831 - 1860

Depeschen 1801 - 1830

Depeschen 1771 - 1800

Depeschen 1741 - 1770

Depeschen 1711 - 1740

Depeschen 1681 - 1710

Depeschen 1651 - 1680

Depeschen 1621 - 1650

Depeschen 1591 - 1620

Depeschen 1561 - 1590

Depeschen 1531 - 1560

Depeschen 1501 - 1530

Depeschen 1471 - 1500

Depeschen 1441 - 1470

Depeschen 1411 - 1440

Depeschen 1381 - 1410

Depeschen 1351 - 1380

Depeschen 1321 - 1350

Depeschen 1291 - 1320

Depeschen 1261 - 1290

Depeschen 1231 - 1260

Depeschen 1201 - 1230

Depeschen 1171 - 1200

Depeschen 1141 - 1170

Depeschen 1111 - 1140

Depeschen 1081 - 1110

Depeschen 1051 - 1080

Depeschen 1021 - 1050

Depeschen 991 - 1020

Depeschen 961 - 990

Depeschen 931 - 960

Depeschen 901 - 930

Depeschen 871 - 900

Depeschen 841 - 870

Depeschen 811 - 840

Depeschen 781 - 810

Depeschen 751 - 780

Depeschen 721 - 750

Depeschen 691 - 720

Depeschen 661 - 690

Depeschen 631 - 660

Depeschen 601 - 630

Depeschen 571 - 600

Depeschen 541 - 570

Depeschen 511 - 540

Depeschen 481 - 510

Depeschen 451 - 480

Depeschen 421 - 450

Depeschen 391 - 420

Depeschen 361 - 390

Depeschen 331 - 360

Depeschen 301 - 330

Depeschen 271 - 300

Depeschen 241 - 270

Depeschen 211 - 240

Depeschen 181 - 210

Depeschen 151 - 180

Depeschen 121 - 150

Depeschen 91 - 120

Depeschen 61 - 90

Depeschen 31 - 60

Depeschen 1 - 30




© 2007-2024 AD1 media ·