Bauers Depeschen


Sonntag, 28. April 2013, 1098. Depesche



 



BITTE AUFRUF in der Depesche vom Samstag, 27. April, beachten.



AM 17. MAI FLANEURSALON

IM THEATER RAMPE

Für unseren Abend am Freitag, 17. Mai, im Theater Rampe im Zahnradbahnhof Filderstraße gibt es noch Karten, allerdings nicht mehr allzu viele. Die Lieder- und Geschichtenshow mit: Zam Helga & Tochter Ella, Roland Baisch & Sohn Sam, mit dem Rapper Toba Borke und seinem Beatboxer Pheel. Gewidmet ist dieser spezielle Flaneursalon Rampe-Intendantin Eva Hosemann in ihrer letzten Saison.

FLANEURSALON: INFOS UND VORVERKAUF



TERMINE

Am Mittwoch, 1. Mai, steigt das Fest zum zweijährigen Bestehen der Online-Zeitung "kontext" im Theaterhaus. Auf die Bühnen gehen der Kabarettist Florian Schroeder, die Weltmusik-Band Volxtanz - und unsereins als Festredner. Beginn ist um 20 Uhr. - Am Samstag, 4. Mai, bin ich zusammen mit Komikern und Musikern Gast in Roland Baischs Jubiläumsshow "Der Graue Star XXL" im Theaterhaus. - Am Freitag, 10. Mai, gehöre ich im Cinema (Bolzstraße) zu den Vorlesern in der Reihe "10. Mai" - zur Erinnerung an die Bücherverbrennung der Nazis am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz.



DAS LIED DES TAGES



Die StN-Bundesliga-Kolumne:



GERÜMPELTURNIER

Es ist allein ein Verdienst des amtierenden Bayern-Präsidenten, wenn der Fall Hoeneß inzwischen auch die Wirtschaftsseiten der ­Zeitungen beschäftigt. So langsam müssten es auch die hinterletzten Abseits-Experten mit­bekommen haben, wie man den Fußball im Lauf der Zeit von den Sportplätzen der Vorstädte in die Chefbüros der Wirtschaftskonzerne getreten hat.

Den Fußballlieb­haber muss das nicht stören, weil es das Spiel ja noch immer gibt, weil eine falsche Abseitsentscheidung des Schiedsrichters einen Konzern so bedrohlich erschüttern kann wie die eigenwillige Steuerpolitik seines Bosses. „Fußball ist Kultur, denn er entspricht ­immer einer ­bestimmten Lebensweise“, sagt Jorge ­Valdano. Der große Spieler, Manager und Poet aus Argentinien meint damit nicht allein die Spielweise der Teams. Wie immer hat er die gesamte Bühne des Unterhaltungsgeschäfts Fußball im Auge.

Aus zwei Gründen war es unterhaltsam, als eine junge Frau in Jeans und BH über den Rasen des Münchner Stadions rannte, bevor die langweilige 1:0-Partie gegen den SC Freiburg zu Ende ging. Erstens bewies die Dame, dass ein solcher Akt wenige Tage vor dem Rückspiel des Champions-League-Halbfinales selbst im Hochsicherheitstrakt eines Weltclubs möglich ist. Zweitens schürte die Lustwandlerin den Verdacht, die Bayern könnten auch mit einem Bratwursthändler als Stoßstürmer, ihrem Platzwart als Torwart und einer Flitzerin als Nummer sechs jedes Bundesligateam besiegen.

Jorge Valdanos Bild vom Fußball als Spiegel einer Gesellschaft trifft die Gegenwart: Vor den Spielen der Bayern in Barcelona und der Borussen in Madrid erörtern Großkotze die Frage, ob der deutsche Fußball die „Vormacht in Europa“ übernommen habe. Diese Diskussion erinnert an das politische Europa und sein Finanzdesaster. Mag die Aussicht auf ein Finale zwischen München und Dortmund im Londoner Wembley-Stadion die Schwarz-Rot-Gold-Fanatiker begeistern. Beim Blick auf die Ticketpreise für ein deutsches Inzucht-Spektakel würde der Fußballliebhaber das schöne London womöglich lieber ohne Fußball besuchen: Keine Karte ist unter 2000 Euro zu haben.

Gelegentlich werde ich gerügt, in einer ­Kolumne über die allmächtige „Bundes­liga“ hätten die Stuttgarter Kickers nichts zu suchen. Dieser Vorwurf schmerzt: Bis heute spielen die Kickers in einem einglei­sigen Wettbewerb des deutschen Fußballsports – und damit zweifelsfrei in einer ­Bundesliga. Hochnasen betrachten die dritte Liga als eine Art Gerümpelturnier, wie es früher Kneipen veranstalteten. In Wahrheit fährt der Kickers-Bus nach Dortmund und Bielefeld, nach Münster und Rostock, nach Babelsberg (Filmstadt) und Burghausen. Das sind erstligareife Wege, auch wenn außer dem Busfahrer keiner weiß, wo Burghausen liegt.

Es zeugt von schlimmer Realitätsfremdheit, mit der deutschen Vormachtstellung des Fußballs anzugeben, ohne je im ­April mit erfrorenen Zehen einen vielleicht historischen 2:1-Sieg der Kickers gegen den SV Babelsberg 03 erlebt zu ­haben. Eingefahren kurz vor Schluss durch einen vom Linienrichter erkämpften Foulelfmeter, den die Nummer zehn, Enzo Marchese, souverän verwandelte. Diesen Mann feiern die Fans seit langem mit „Por-no-En-zo“-Rufen, ohne jedem Zaungast zu verraten, wo der Künstlername herrührt.

Leider hat man in den schweren Tagen des Abstiegskampfes nicht das Gefühl, die Vereinschefs der Kickers hätten einen Plan, die Fußballfans jenseits der Zweitausend-Euro-Tickets für den finalen Fight der Blauen zu mobilisieren. Nichts auf der Waldau deutet darauf hin, die Leute in der Stadt wüssten Bescheid über den Ernst der Lage. Die Vereinschefs der Kickers haben kein Gespür für die Emotionalität des Unterhaltungsgeschäfts Fußball. Auch in der dritten Liga entspricht der Fußball einer Lebensweise. Man nennt es auch Vereinsleben.



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