Bauers DepeschenMontag, 21. Dezember 2009, 413. DepescheBETR.: MONTAG Ich beobachte Klickzahlen-Einbrüche auf dieser Seite, womöglich trennt sich die Spreu vom Weizen. Es gibt dieses Warten auf Witze. Und wehe, kein Witz. Ist ja gut. Mappus wird Ministerpräsident. Das ist kein Witz. Das ist Mühlacker. Es war mir in der jüngeren Vergangenheit kaum möglich, Depeschen zu schreiben. Keine Zeit, beim besten Willen nicht. Und die Beiträge aus dem neuen Buch lassen wir mal lieber im nicht mehr so neuen Buch. Es war einiges zu tun, in diesem Jahr. Meine Leserei ist seit Samstag für dieses Jahr beendet. Die Erinnerungen sind nicht schlecht, es gab neue Auftrittsorte, klein und fein wie die Friedenau in Ostheim, groß wie das Ausflugsschiff „Wilhelma“ auf dem Neckar, und lustig wie der Schlesinger. Vermutlich sind diese Plätze auch im neuen Jahr im Programm. Es ist ein guter Winter, bis jetzt. Die Kälte ist bei klarer Luft leicht zu ertragen. Am Samstag einige Bahnen im Freien im Bad Berg gezogen, die Sonne schien, das Wasser dampfte. Warum kommen die Leute nicht? Es gibt keine bessere Trainingsanstalt. Fast noch erregender der Lauf mit Serben-Eddy am Sonntagmorgen auf unserer Hausstrecke durch den Wald nach Vaihingen, über die berühmte Seufzer-Allee. Der Schnee glitzerte in der Sonne, keine Sau unterwegs, die Anstrengungen der Kälte spürten wir erst am Ende, bei unserer Kür vom Blauen Weg die Hasenbergsteige hinauf bis zum Parkplatz am Wald (schaffe ich nicht komplett). Das ganze Jahr hatten wir verdammt Glück mit dem Laufwetter. Kaum mal Regen am Sonntagmorgen, fast immer klarer Himmel. Gott ist Läufer, was ich nach Baumann nicht verstehe. Pardon, Baumann reist seit geraumer Zeit als Kabarettist. Eddy hört im Auto immer Rammstein oder Wagner oder Motörhead. Das törnt besser als Baumanns Zahnpasta. Lustig auch die Geschichte im "Rolling Stone": Motor-Lemmy flog einst aus der Band Hawkwind, weil er nicht die richtigen Drogen nahm. Speed statt LSD. Am vergangenen Freitag noch schnell ein Abstecher zum Kabarettisten Rolf Miller in die Rosenau gemacht, seine neue Halbsatz-Show „Tatsachen“ ist auf einem guten Weg (unsere SMS-Schlachten über Fußball sind auch nicht zu verachten. Aber intim). Heute Abend gehe ich endlich in den Weltweihnachtscircus, das ist Stuttgarts stimmungsvollste Show des Jahres. Auch das Varieté habe ich diese Woche auf dem Plan, in der Band spielt Attila, ein guter Bekannter. Stuttgart 21 sorgt für Risse quer durch die Bevölkerung, die emotionale Spannung entlädt sich unter Freunden, in Familien. Es ist wie ein verbaler Bürgerkrieg, kurz vor Weihnachten. Gute Nachbarn werden Feinde über Nacht. Wenn ich mich in einer Kolumne zum Thema äußere, gibt es erwartungsgemäß Zustimmung. Man fordert mich per Mail zur Teilnahme an Demos auf, man meldet mir, 1200 Teilnehmer seien zuletzt am Tag X dagewesen, als guter Schätzer hatte ich 400 gezählt. Das alles ist kindisch. Leicht paranoid. In einem Flaneursalon habe ich – von privaten Freunden abgesehen – nie einen der Schulterklopfer gesehen. Osram Heynckes wurde bei 15 Grad unter null „Herbstmeister“, Veh ist in Wolfsburg die erwartete Flasche, und warum es einem Kickers-Fans schwer fällt, Fußball im Fernsehen zu schauen, das lesen Sie heute in meiner Sportkolumne in den Stuttgarter Nachrichten. Im Lauf des Tages wandert sie ins Netz, und darin steht auch, was mein Freund Klaus Bittermann bei den Aliens in der Kreuzberger Milchbar treibt. Neue Kolumnen in den Stuttgarter Nachrichten NÄCHSTER FLANEURSALON: Mittwoch, 24. Februar, im Theater Rampe. Mit Los Santos (Stefan Hiss), Dacia Bridges u. a. Der Vorverkauf hat begonnen. Kartentelefon: (0711) 620 09 09 - 16. Und zur günstigen Eintrittskarte unterm Weihnachtsbaum das handliche Buch zwischen Drücken und Spülen: "Schwaben, Schwafler, Ehrenmänner - Spazieren und vor die Hunde gehen in Stuttgart." (Edition Tiamat, Berlin) „Kontakt“ |
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